Diese 5 Fehler sollte man beim Heizen einer Halle vermeiden
Das Heizen einer Halle stellt eine besondere Herausforderung dar. Allen Nutzungsarten von Hallen gemein ist ein großer Rauminhalt und meist eine hohe Deckenhöhe. Lager- und Werkstatthallen sind zudem oft schlecht isoliert. Damit die Betriebskosten in der kalten Jahreszeit nicht ins Unermessliche steigen, gilt es, einige Fehler beim Heizen einer Halle zu vermeiden.
Eine ungeeignete Heizungsanlage zum Heizen der Halle
Warmluft steigt grundsätzlich nach oben. Bei einer hohen Halle staut sich damit die warme Luft unter dem Dach, wohingegen es in Bodennähe weiterhin kalt ist. Beim Heizen mit konventionellen Heizungen, die die Raumluft erwärmen, geht damit viel Energie verloren, bis der gesamte Raum angenehm temperiert ist. Bei Werkstatt- oder Logistikhallen, deren Tore häufig geöffnet werden, ist der Wärmeverlust dabei noch größer.
Tipp: Eine einfache Lösung sind Deckenventilatoren, die die warme Luft wieder nach unten befördert. Nachteilig kann hier allerdings die Zugluft sind, die am Boden Staub aufwirbelt. Alternativ lohnt sich der Einbau einer Strahlungsheizung unter dem Dach. Deren Hell- oder Dunkelstrahler erwärmen nicht die Luft selbst, sondern lediglich Bauteile, Maschinen und Menschen. So herrscht auch bei geringen Lufttemperaturen eine angenehme gefühlte Temperatur.
Ein hoher Bedarf an Brennstoff führt zu hohen Betriebskosten
Beim Heizen zählt das Ergebnis, d. h. die gewünschte Raumtemperatur. Ist die Heizung veraltet oder passt die Art der Heizungsanlage grundsätzlich nicht zur Nutzungsart der Halle, resultiert daraus oft eine überdurchschnittlich hohe Betriebskostenabrechnung.
Tipp: Moderne Brennwertheizungen verbessern die Effizienz der Heizungsanlage durch die Nutzung von Abwärme und tragen durch den höheren Nutzungsgrad zu um bis zu 30 % geringen Betriebskosten bei. Es lohnt sich unter Umständen, die veraltete Anlage gegen einen Brennwertkessel zu ersetzen.
Zugluft durch die falsche Hallenheizung
Bei reinen Lagerhallen ist die Entwicklung von Zugluft meist eher unproblematisch. Gibt es jedoch Mitarbeiter, die in der Halle arbeiten, bevorzugen diese ein Raumklima mit angenehmen Temperaturen, frei von Zugluft oder Staubaufwirbelungen. Konventionelle Heizungen oder die Nutzung von Gebläsen, die für warme Frischluft in der Halle sorgen, sind damit unter Umständen eher ungeeignet. Dies trifft bei anderen Nutzungsarten eventuell auch zu, wenn Hochregale die Luftzirkulation einschränken.
Tipp: Eine Strahlungsheizung erwärmt nicht die Luft, sondern wirkt auf Objekte ein. Die empfundene Raumtemperatur ist dabei für Mitarbeiter ungleich höher als die tatsächliche, was Heizkosten spart. Zudem entsteht durch den Betrieb keine Zugluft, da die Luftzirkulation entfällt, weil keine Warmluft nach oben steigen kann.
Kaltlufteinfall durch offene Tore
Werkstätten oder Logistikhallen stehen oft vor der Herausforderung, dass Hallentore häufig geöffnet und geschlossen werden. Gerade im Winter zieht hier unangenehme Kaltluft in die Halle, die die Raumtemperatur merklich senkt. Nutzt man hier Umluftheizungen, steigt die Warmluft an die Decke, da sie durch die schwerere Kaltluft verdrängt wird.
Tipp: Gibt es Türen oder Tore, die häufig offenstehen, lohnt sich unter Umständen der Einbau einer Torschleieranlage, um den Einfall von Kaltluft zu unterbinden. Eine Infrarotheizung, die nicht die Luft erwärmt, verhindert das Abkühlen der Raumtemperatur in Bodennähe und schafft so ein angenehmes Arbeitsklima.
Wärmeverluste durch Bauteile
Zum effizienten Heizen trägt auch die Isolierung eines Gebäudes bei. Ist die Gebäudehülle schlecht gedämmt oder gibt es Wärmebrücken, schlägt sich das schnell in den Betriebskosten nieder. Auch veraltete Fenster und Türen, die nicht den aktuellen Anforderungen der EnEV entsprechen, erhöhen den Heizbedarf um ein Vielfaches.
Tipp: Die Investition in eine gute Dämmung der Gebäudehülle amortisiert sich schnell durch wesentlich geringere Betriebskosten.
Fazit
Beim Heizen einer Halle besteht ein großes Fehlerpotenzial, das sich in erhöhten Betriebskosten niederschlägt. Um diese zu vermeiden, bedarf es oftmals einiger Investitionen in die Dämmung oder eine moderne Heizungsanlage, die sich jedoch schnell amortisieren – und gleichzeitig einen Beitrag zu einem nachhaltigeren Betrieb der Halle beitragen.