Infrarot-Heizstrahler als Hallenheizung

Industrie- und Gewerbehallen, Werkstätten und Ausstellungsräume bringen in der Regel schwer heizbare Raumkonzepte mit sich. Mangelhafte Dämmungen, große Raumvolumen mit hohen Decken und häufig geöffnete Hallentore verkomplizieren das effiziente Erwärmen der Hallen, um beispielsweise ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen. Daneben stellt sich angesichts steigender Energiekosten die Frage nach einer kostengünstigen Hallenheizung mit geringen Betriebskosten. Hier kommen Infrarot-Heizstrahler als Hallenheizung ins Spiel.

Was sind Infrarot-Heizstrahler?

Die Infrarotstrahlung ist vergleichbar mit der Sonne. Infrarot-Wärmewellen erwärmen nicht die Luft, die sie durchdringen, sondern erst Objekte, Menschen oder Bauteile, auf die sie treffen. Das ist möglich, wenn in diesen Objekten Moleküle in Bewegung versetzt werden. Dazu bedarf es eines Geräts mit Heizelementen, die Infrarotstrahlen erzeugen. Entsprechend der Wellenlängen unterscheidet man drei unterschiedliche Heizstrahler-Typen:

  • Karbonstrahler verbreiten als Flächenstrahler die eher schwache Strahlung gezielt über einen Reflektor, erzeugen allerdings keine Tiefenwärme. Infrarot-Strahler mit Halogenröhren sind ähnlich wie Karbonstrahler gebaut, werden allerdings heißer und erzeugen so ein intensiveres Wärmegefühl.
  • Stabstrahler senden die Strahlung punktuell und fokussiert aus und erzeugen eine intensive Wärmewirkung. Erhältlich sind sie in der Regel als Keramikstrahler oder als Quarzstrahler. Durch die kurzen Aufheizzeiten überzeugen sie vor allem auch in der Industrie und in Werkstätten.
  • Vollspektrumstrahler erzeugen alle drei Wellenlängen (A, B und C), wodurch sie sowohl Flächen- als auch Tiefenwärme abgeben. Da manche Menschen die Wärme als zu intensiv empfinden und sie sogar einen Sonnenbrand erzeugen kann, eignen sich die Geräte nicht für alle Personen.

Während die Wellen vom Typ C nur eine sanfte Wärmewirkung erzielen, kommen bei den meisten Heizstrahlern B-Wellen zum Einsatz, die etwas tiefer in das Gewebe eindringen. Die Wellenstrahlung vom Typ A ist besonders kurzwellig und erzeugt durch ihr tiefes Eindringen in das Gewebe eine echte Tiefenwärme. Welche Strahlungsheizung sich dabei jeweils für Heizungsanlagen anbietet, hängt maßgeblich vom Gesamtvolumen und gelagerten Materialien einer Halle abhängig.

Dunkelstrahler

Eine besondere Wellenlänge des Infrarotlichts erzeugen Dunkelstrahler. Anders als Hellstrahler erzeugen sie durch die verdeckte Heizröhre kaum sichtbares Licht, haben geringere Betriebstemperaturen, geben jedoch gleichermaßen viel Wärme ab. Die Verbrennung eines Gas-Luft-Gemisches findet innerhalb des Stahlrohres statt, das die Wärme abgibt, die anschließend über den Reflektor an den Raum übertragen wird.

Die Reflektoren der Strahler dienen gleichzeitig als Abdeckung, wodurch Dunkelstrahler ein recht ansprechendes Design haben. Zugleich dient die Abdeckung als Schutz vor Verbrennungen, da sich die Betriebstemperatur nach außen hin so auf 70-300°C reduziert (Hellstrahler: bis 600°C und mehr).

Neben Einzelgeräten sind Dunkelstrahler auch als Großgeräte mit flexiblen Baulängen erhältlich, die sich ideal für große Hallen eignen. Moderne Anlagen lassen sich oft auch problemlos mit Brennwertsystemen kombinieren und sind daher maximal energieeffizient.

Besonderheiten von Hallen beim Beheizen

Hallen unterliegen im Vergleich zu Wohn- oder Bürogebäuden einigen baulichen Besonderheiten, die sich auf den Betrieb einer Heizungsanlage auswirken und damit auch bei der Dimensionierung der geeigneten Anlage zu berücksichtigen sind:

  • Raumvolumen
  • Große Deckenhöhe
  • Anzahl von Türen und Toren, die häufig geöffnet sind
  • Verschiedene Arbeitsbereiche
  • Eventuell Anforderung an flexible Raumnutzungskonzepte
  • Ggf. nur temporäre Nutzung einzelner Bereiche oder der kompletten Halle
  • Ggf. Lagerung von Materialien, die einer konstanten Temperatur bedürfen
  • Mangelhafte Wärmedämmung der Gebäudehülle
  • Anforderungen an Raumtemperaturen durch die Arbeitsschutzverordnung

Weitere Einsatzbereiche von Infrarot-Heizstrahlern

Heizstrahler gibt es keineswegs nur als großflächige Strahlungsheizungen für Hallenbauten, sondern in kompakter Bauweise auch für weitere Einsatzbereiche. Alternativ zu Gas erfolgt die Wärmeerzeugung dabei vielfach über elektrischen Strom. Als Standgeräte, Wandheizungen oder Geräte für die Deckenmontage sind Heizstrahler auch zu finden

  • Bei der Beheizung von Wintergärten, Terrassen oder Gartenhäusern
  • Zur Beheizung von Außen-Gastronomiebereichen (inzwischen in vielen Kommunen verboten)
  • Als zusätzliche Heizung im Badezimmer
  • Strahlungsheizungen für Wohnmobile, Camper und Vorzelte
  • Bei der Aufzucht von Jungtieren
  • Als Wickeltisch-Heizung
  • Als Heizung für den Untertisch-Betrieb am Arbeitsplatz

Je nach Anwendungsbereich gehen mit einem Heizstrahler besondere Anforderungen an die Bauweise einher. So müssen Heizstrahler für den Außenbereich z. B. spritzwassergeschützt sein. Zudem bieten sich hier Hellstrahler eher als Dunkelstrahler an. Auch ist hier die Auswahl eines Modells mit einer Wattzahl wichtig, die für den Einsatzbereich ausgelegt ist, sodass die Strahlungsleistung nicht zu stark oder zu schwach ausfällt. Als Faustformel gilt hier etwa: Wattleistung des IR-Strahlers = Raumfläche in m² x Heizleistung pro m². Teilweise lässt sich bei den Geräten ein Thermostat zwischenschalten, sodass eine sehr exakte Regulierung der Raumtemperatur möglich ist.

Vorteile von Infrarotstrahlern gegenüber anderen Heizungstypen

Gegenüber anderen Heizungstypen wie klassischen Konvektionsheizungen sind Infrarotstrahler im Hallenbau klar im Vorteil. Da die Strahlungswärme die Raumluft nicht direkt erwärmt, gibt es kein Aufsteigen der erwärmten Luft unter die Hallendecke – auch dann nicht, wenn etwa durch geöffnete Hallentore permanent kalte Luft nachströmt. Damit entsteht weder Zugluft noch entstehen große Wärmeverluste über unzureichend gedämmte Hallendächer, die wiederum mit einem hohen Heizenergiebedarf und immensen Betriebskosten einhergehen. Diese werden bei einer Strahlungsheizung weiter reduziert, da die Heizung Wärme direkt nach dem Einschalten abgibt, d. h. es bedarf keiner Vorlaufzeiten und es ist eine Nachtabsenkung möglich. Insgesamt entsteht so ein deutlich angenehmeres Raumklima für die Mitarbeitenden.

Anders als der Einbau von Strahlungsheizungen in Wand oder Fußboden ist die Montage einer Strahlungsheizung auch nachträglich unkompliziert möglich. Unter der Decke angebracht, geht gleichzeitig kein wertvoller Arbeitsplatz verloren.

Die Vorteile im Überblick

  • Keine Zugluft oder Staubaufwirbelung
  • Angenehmes Raumklima bei vergleichsweise geringer Raumtemperatur
  • Geringe Betriebskosten durch hohen Wirkungsgrad
  • Es entstehen keine Wärmeverluste über schlecht gedämmte Bauteile wie das Dach.
  • Keine Vorlaufzeiten / Nachtabsenkung möglich
  • Beheizen verschiedener Arbeitsbereiche möglich
  • Einfache und platzsparende Deckenmontage
  • Flexible Raumnutzungen möglich
  • Niedrige Schadstoffemissionen, elektrische Strahler sind sogar komplett CO2-frei
  • Wartungsarm
  • Dunkelstrahler: elegante Bauweise

Die passenden Infrarot-Heizstrahler als Hallenheizung ermitteln

Mit einer passgenauen Heizungsanlage lässt sich auch in Zeiten steigender Energiekosten effizient heizen. Moderne Infrarot-Heizstrahler – hier vor allem die Dunkelstrahler – stellen eine optimale Lösung dar, um auch Bestandsbauten kostengünstig und ohne großen baulichen Aufwand zu modernisieren. Entscheidend ist dabei allerdings die individuelle Bedarfsermittlung, um eine Über- oder Unterdimensionierung zu vermeiden. Treten Sie vor dem Kauf einer Infrarotheizung als Hallenheizung mit unseren Expert:innen in Kontakt, die Sie eingehend zu möglichen Heizungslösungen beraten und mit Ihnen gemeinsam eine energiesparende und zukunftsweisende Anlage konzeptionieren, von der Sie lange Zeit profitieren werden.