Elektrische Hallenheizungen
Elektrische Hallenheizungen eignen sich zur dezentralen Beheizung großer Hallen und hoher Räume. Sie zeichnen sich durch den emissionsfreien Betrieb und eine geringe Wartungsintensität aus. Dabei gibt es sowohl Systeme für eine temporäre Notbeheizung als auch solche, die zur permanenten Erhöhung der Raumtemperatur ausgelegt sind.
Die Wirkungsweise von Dunkelstrahlern
Dunkelstrahler arbeiten nach dem Prinzip einer Infrarotheizung. Die von ihnen ausgehende Strahlungswärme ist vergleichbar mit der Wirkung der Sonne. Die Wärmestrahlung der Heizung durchdringt die Luft, ohne diese zu erwärmen. Vielmehr entfaltet sie ihre Wirkung erst, wenn sie auf feste Körper trifft. Die Raumluft hingegen erwärmt sich erst in einem zweiten Schritt durch die Abstrahlung der Wärme von diesen Körpern. Dadurch entsteht nicht das Phänomen, dass sich die warme Luft unter der Hallendecke staut, sondern am Boden wirkt, wo sie benötigt wird.
Die Wärmestrahlung kann dabei auch größere Distanzen überwinden, sodass sich Strahlungsheizungen in besonderer Weise für den Hallenbau anbieten. Dort ist eine unkomplizierte Montage unter der Decke möglich.
Formen der elektrischen Hallenheizungen
Hallen stellen ganz unterschiedliche Anforderungen an eine effiziente Beheizung. Hierfür gibt es unterschiedliche Heizungssysteme wie
- Deckenstrahlplatten
- metallische Heizdecken
- Gipskarton-Heizdecken
- Deckensegel
Deckenstrahlplatten eignen sich für Räume zwischen 3 und 30 Meter Höhe. Sie arbeiten besonders effizient und bieten eine auf dem Raum abgestimmte Wärmeverteilung an. Durch zahlreiche Farbvarianten und spezielle Sonderlösungen bieten sie maximale Flexibilität.
Metallische Heizdecken sind als Bandraster-, Einhänge-, Einlege- und Klemmsysteme erhältlich. Sie zeichnen sich durch besonders kurze Reaktionszeiten, ein behagliches Wärmempfinden, eine hohe Heizwirkung und gleichzeitig gute Schallabsorption aus.
Heizdecken aus Gipskarton bieten hingegen bei der Hallenkonzeption große gestalterische Freiheiten, zumal sich auch funktionelle Elemente in die Platten integrieren lassen.
Deckensegel bieten sich auch für Räume mit einer niedrigen Deckenhöhe an. Sie lassen sich schnell montieren und absorbieren Schall sehr gut.
Heizlüfter hingegen eignen sich eher für das temporäre Beheizen kleinerer Werkstätten, von Partyzelten oder Gewächshäuser, nicht aber für größere Hallen. Die Elektroheizung bläst hier die Warmluft über einen Ventilator in den Raum, wodurch sich dieser zwar sehr schnell erwärmt, jedoch gleichzeitig die Problematik besteht, dass sich die Wärme unter dem Dach sammelt, Zugluft entsteht und offene Tore zu einem Abkühlen der Temperatur führen.
Betrieb elektrischer Hallenheizungen
Angesichts steigender Stromkosten kann der Betrieb einer elektrischen Hallenheizung schnell kostspielig sein. Stellt die Heizung die alleinige Wärmequelle dar und gibt es nicht die Möglichkeit, selbst erzeugten Strom für den Betrieb zu nutzen, empfiehlt sich vielfach eine gasbetriebene Strahlungsheizung.
Steht hingegen eine Photovoltaikanlage oder ein eigenes Windkraftwerk zur Verfügung, die den Strom für den Betrieb der Heizung erzeugen, stellt eine elektrische Hallenheizung eine extrem kostengünstige Lösung dar.
Vorteile elektrischer Hallenheizungen
Mit elektrischen Infrarotheizungen ist das Beheizen von einzelnen Bereichen im gleichen Raum möglich. So lassen sich einzelne Arbeits- und Lagerbereiche mit unterschiedlichen Temperaturen erwärmen, was sowohl zu einer Steigerung des Komforts als auch zur Einsparung von Energie führt.
Infrarotheizungen strahlen Wärme ab, die nicht die Raumluft erhitzt, sondern die Objekte, auf die die Strahlen treffen. Dadurch bleiben Wärmeverluste aus. gleichzeitig lässt sich so ein angenehmes Raumklima auch bei geringen Temperaturen erzeugen.
Anders als Konvektionsheizungen, die lange Vorheizzeiten aufweisen, bis die Luft erwärmt ist, erreichen Strahlungsheizungen ihre Betriebstemperatur bereits nach wenigen Minuten. Dadurch ist ein zeitgenauer Betrieb möglich, der die Betriebskosten weiter reduziert. Wird die Heizung nicht benötigt, ist eine Nachtabsenkung möglich.
Elektrische Dunkelstrahler arbeiten komplett emissionsfrei, sodass keine zusätzliche Belüftung und kein Abgassystem vorgeschrieben sind.
Anders als bei klassischen Konvektionsheizungen ist der Einsatz auch bei geöffneten Hallentoren möglich, ohne, dass die Wärme entweicht.
Die Investitionskosten der Geräte sind gering, sodass sich die Anschaffung schnell amortisiert. Auch erfolgt die Montage für gewöhnlich einfach unter der Hallendecke, sodass keine größeren Unterbrechungen im Hallenbetrieb erforderlich sind. Dadurch ergeben sich keine Einschränkungen bei der Nutzung der Bodenfläche, was zu einer hohen Flexibilität der Raumnutzung führt.
Vorteile elektrischer Strahlungsheizungen im Überblick
- keine CO2-Emissionen
- auch für Hallen mit schlechter Dämmung geeignet
- ideal für Hallen mit häufig geöffneten Toren
- lautloser Betrieb
- kein Platzbedarf für Brennstofflagerung erforderlich
- keine Zugluft oder Aufwirbelung von Staub
- keine Vorlaufzeiten beim Aufheizen
- Beheizen einzelner Arbeitsbereiche möglich
- kein Abgassystem nötig
- einfache Montage im laufenden Betrieb
- wartungsarm
- sparsam im Betrieb
Einsatzbereiche elektrischer Hallenheizungen
Dunkelstrahler eignen sich sehr gut für den Einbau in Werkstätten, Produktionshallen und Logistikhallen. Der Gasbetrieb erfordert jedoch ein Abluftsystem, das sich nicht immer realisieren lässt. Vor allem in Bereichen, in denen eine zusätzliche Belüftung nicht möglich ist, bietet sich der Betrieb elektrischer Dunkelstrahler an:
- Sporthallen und Indoor-Freizeiteinrichtungen
- Versammlungsräume
- Supermärkten und Shopping-Center
- Hotels und Gastronomie
- in Verkehrsbetrieben
Selbstverständlich ist der Einbau jedoch gleichzeitig in anderen Bereichen von Fertigung und Produktion, der Automobilindustrie oder in Flugzeughangars, Reparaturhallen oder dem Maschinenbau möglich.
Berücksichtigung der EU-Ökodesign-Richtlinie
Mit der Verordnung 2015/1188 wurden auf Basis der Ökodesign-Richtlinie 2009/125/EG Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung von Einzelraumheizgeräten festgelegt. Hiernach sind Installation und Betrieb von Infrarotheizungen seit dem 01. Januar 2018 nur in Verbindung mit externen Raumtemperaturreglern zulässig, die eine Temperaturregelung nach Wochentagen sowie Fernbedienung und/oder Fenster-Öffnungsmelder und/oder adaptiver Regelung des Heizbeginns ermöglichen. Andernfalls dürfen Infrarotheizungen nur zur gelegentlichen Nutzung oder als Zusatzheizung genutzt werden.
Um einen effizienten Betrieb Ihrer Halle zu gewährleisten, empfiehlt sich eine Beratung durch Expert*innen, die bei der Planung die individuellen Rahmenbedingungen berücksichtigen, sodass sich die Neuanschaffung schnell durch möglichst geringe Betriebskosten amortisiert.