Fakten rund um die Gasheizung - Heizen mit Gas

Gasheizungen erfreuen sich in Deutschland sowohl im Wohnungs- als auch im Hallenbau großer Beliebtheit. Aufgrund steigender Kosten für den Brennstoff Gas nimmt derzeit allerdings die Verunsicherung zu, ob Gas auch in Zukunft eine sinnvolle Heizungsalternative darstellt.

Verbreitung von Gasheizungen

Gasheizungen sind in Deutschland weit verbreitet. Im Jahr 2020 waren in Deutschland rund 6,8 Millionen Gasheizungen in Betrieb. Rund fünf Millionen davon verfügten über eine Leistung zwischen 11 und 25 kW. In einigen Regionen Deutschlands liegt der Anteil in Wohngebäuden, die mit Gas heizen, sogar bei 50 Prozent. Am weitesten verbreitet sind dabei Gas-Brennwertkessel, wenngleich die Beliebtheit von Wärmepumpen immer weiter zunimmt.

 

Funktionsweise von Gasheizungen

Es gibt unterschiedliche Prinzipien, nach denen Gasheizungen arbeiten. In Wohngebäuden finden sich meistens Brennwertheizungen, bei denen die erhitzten Abgase aus dem Verbrennungsprozess ebenfalls zum Wärmen genutzt werden. So ergibt sich ein deutlich höherer Wirkungsgrad als es beim alleinigen Verbrennungsvorgang der Fall wäre.

Der Wärmetransport erfolgt dann meist über Wasser als Energieträger an einen Heizkörper. Das kann ein klassischer Konvektionsheizkörper, aber auch eine Fußbodenheizung sein.

So arbeiten Strahlungsheizungen

Strahlungsheizungen sind vor allem als Hell- und Dunkelstrahler bekannt. Sie kommen zum einen in Form von Heizpilzen auf Terrassen oder mobilen Werkstattheizungen als auch in Gewerbe-, Industrie- und Produktionshallen zum Einsatz.

Bei diesem Heizungstyp verbrennt Gas in einem Rohrsystem, ein Reflektor leitet die Strahlungswärme zielgerichtet in den gewünschten Bereich. Die Weitergabe von Wärme erfolgt hierbei über Infrarotwärme, die analog zur Sonnenstrahlung funktioniert, d. h. die erzeugte Wärme erwärmt nicht die Raumluft, sondern die Objekte, auf die sie trifft. So entsteht schon bei geringen Temperaturen ein angenehmes Gefühl im Aufenthaltsbereich, gleichzeitig ist die Wärme nicht zugluftanfällig. Damit eignen sich Strahlungsheizungen besonders gut für den Hallenbau, da auch größere Raumhöhen kein Problem für die Strahlungsheizungen darstellen und die Heizungsanlagen als effizient und flexibel gelten.

Gasheizungen mit Brennwertkessel

Entscheidend für die Effizienz eines Brennwertkessels ist der Nutzungsgrad. Aufgrund der zusätzlichen Verwendung der Abwärme geben einige Hersteller hier eine Zahl jenseits der 100 an – was faktisch nicht möglich ist, da kein System mehr Energie erzeugen kann als ihm hinzugeführt wird. Nichtsdestotrotz sind die Nutzungsgrade bei Heizungsanlagen mit Brennwertkesseln in der Regel mit über 90 % höher als bei vielen anderen Heizungstypen.

Vorsicht geboten ist eines Tests der Stiftung Warentest zufolge allerdings die Höhe des Stromverbrauchs. Dieser unterscheidet sich bei verschiedenen Herstellern teilweise erheblich und führt neben dem eigentlichen Brennstoff zu weiteren Zusatzkosten.

Flüssiggas oder Erdgas?

Der Betrieb von Gasheizungen ist für gewöhnlich sowohl mit Flüssiggas als auch mit Erdgas möglich. Es bedarf hierzu lediglich kleinerer Einstellungen. So lassen sich beispielsweise auch vorhandene Gasheizungen, die bisher mit Erdgas betrieben wurden, auf Wunsch auf den Betrieb mit Flüssiggas umstellen.

Die meisten Gasheizungen sind veraltet

Zahlreiche Studien haben ergeben, dass sich die Modernisierung einer alten Heizungsanlage auf jeden Fall lohnt. Die Anschaffungskosten amortisieren sich insbesondere bei Anlagen mit Brennwertkessel schnell. Verringerte Verbrauchskosten von 30 Prozent und mehr rechnen sich schon nach wenigen Jahren. Zudem ist eine moderne Brennwertheizung deutlich umweltfreundlicher, sodass Sie sich allein deshalb Gedanken über die Modernisierung machen sollten.

Unter bestimmten Voraussetzungen sind Zuschüsse durch den Bund für die Modernisierung möglich, was die Anschaffungskosten einer modernen Heizungsanlage weiter verringert.

Wirtschaftlichkeit von Gasheizungen

Als Wirtschaftlichkeit bezeichnet man die Betrachtung der Kosten einer Heizungsanlage auf deren komplette Lebenszeit gesehen. Wirtschaftlich ist eine Heizung dann, wenn sie im Vergleich zu anderen Heizungslösungen weniger Kosten verursacht. Damit beeinflussen mehrere Faktoren die Wirtschaftlichkeit:

  • Als Kapitalkosten bezeichnet man die Kosten für den Erwerb und Einbau einer Heizung, d. h. neben den Anschaffungskosten auch die Finanzierungskosten (Sollzinsen oder die entgangenen Zinsen bei der Finanzierung über Eigenkapital) sowie Kosten für erforderliche Baumaßnahmen und schließlich auch die Bildung von Rücklagen, um nach Ablauf der Abschreibungsfrist eine neue Anlage anzuschaffen.
  • Zu den Betriebskosten gehören Wartung und Instandhaltung, aber auch Gebühren für den Schornsteinfeger, Ersatzteile oder Stromkosten für angeschlossene Umwälzpumpen.
  • Die Verbrauchskosten bezeichnen die Kosten für die Primärenergie, die nicht nur vom Verbrauch, sondern auch der Effizienz der Heizung abhängen.

Kosten für Gasheizungen

Die Kosten für Gasheizungen lassen sich nicht konkret beziffern. Im Wohnungsbau geht man bei einer Brennwertheizung von rund 10.-18.000 Euro aus, hinzu kommen die Kosten für die Montage. Weitere Kosten können zudem für den Kessel oder das Verlegen einer Gasleitung auf dem Gelände anfallen, sofern diese noch nicht vorhanden ist. Letztlich entscheidet sich der Anschaffungspreis aber auch abhängig von der Wohnungsgröße.

Anschaffungskosten für Flüssiggas-Anlagen

Beim Betrieb mit Flüssiggas fallen weitere Kosten für den Tank und gegebenenfalls die Leitung zum Haus an. Insgesamt können die Anschaffungskosten hier etwa wie folgt lauten:

Brennwerttherme (z. B. für Einfamilienhaus)

3.000 bis 8.000 Euro

Flüssiggastank (bei Kauf, auch mieten möglich)

2.000 Euro

Anschlussarbeiten zum Haus

500 – 1500 Euro

Anschlüsse, Lieferung etc.

500 Euro

Gesamtkosten Anschaffung (Kauf des Tanks)

ca. 10.000 - 12.000 Euro

Gesamtkosten Anschaffung (Miete des Tanks)

ca. 8.000 - 10.000 Euro

Um die Anschaffungskosten zu reduzieren, empfiehlt sich die Kombination mit regenerativen Energien – etwas durch die Nutzung von Solarenergie. Dann gibt es Zuschüsse zwischen 20 und 45 Prozent der anfallenden Kosten durch den Bund.

Laufende Kosten für den Betrieb einer Gasheizung mit Flüssiggas

Zu den Anschaffungskosten hinzu kommen weitere laufende Kosten für die Wartung und den Schornsteinfeger. Die können bei der Anschaffung eines Flüssiggastanks etwas höher ausfallen als beim Betrieb mit Erdgas, da dieser regelmäßigen Prüfungen unterliegt.

Wartung der Flüssiggasheizung (Wartungsvertrag oder Einzelbeauftragung)

170 – 250 Euro / Jahr

Schornsteinfegerkosten (bei Brennwertthermen alle 3 Jahre)

ca. 35 – 45 Euro

Sicherheitsprüfungen von Tank und Rohrleitungen (je nach Tank alle 2 und alle 10 Jahre)

50 -100 Euro (jährlich)

ggf. Mietkosten für den Tank / Wartungspauschale

ca. 120 Euro

laufende Kosten bei Kauf des Tanks

ca. 350 Euro (Positionen 1 bis 3)

Laufende Kosten bei Miettank

ca. 370 Euro (Positionen 1 bis 2 und 4)

 

Noch weniger als die genannten Kosten für die Flüssiggas-Heizung eines Wohngebäudes lassen sich die Anschaffungskosten für eine Strahlungsheizung im Hallenbau beziffern. Diese hängen von der Art der Montage, Hallengröße und technischer Ausstattung des Heizungssystems ab. Treten Sie hierzu am besten mit Fachkräften in Kontakt, die dank ihrer langjährigen Expertise die passende Heizungsanlage für ihre Halle dimensionieren und Ihnen ein individuelles Angebot erstellen.