Gas-Hybridheizung – Vor- und Nachteile

Steigende Energiepreise, das wachsende Bewusstsein von Verbraucher:innen zugunsten klimafreundlicher Heizungsarten und die gesetzlichen Vorgaben durch das GEG führen zu einem Umdenken bei der Konstruktion von Heizungsanlagen. Besondere Aufmerksamkeit erzielt dabei die sogenannte Gas-Hybridheizung, die die Vorteile der effizienten Brennwerttechnik von Gas und erneuerbare Energien gleichermaßen nutzt und damit die schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt verringert.

Was ist eine Gas-Hybridheizung?

Eine Gas-Hybridheizung kombiniert eine klassische Gasheizung mit Brennwertkessel mit einem Energieträger, der den erneuerbaren Energien zugeschrieben wird: Solarthermie, Erd-Wärmepumpe oder Biomasse wie Pelletheizung.

Damit gibt es nicht nur die eine Gas-Hybridheizung, sondern verschiedene Systeme in der Kombination mit Gas, aber auch reine EE-Hybridheizungen, die ausschließlich erneuerbare Energieträger miteinander kombinieren. Der vom Lateinischen abgeleitete Begriff „hybrid“ bedeutet dabei einfach so viel wie „Mischling“, teilweise ist auch der Begriff der Kombi-Heizung gebäuchlich.

Allen gemein ist, dass sie gemeinsam die Heizlast bewältigen. Dabei nutzt das Steuerungsmodul der Heizungsanlage in der Regel das System der erneuerbaren Energiequelle. Überschreitet die Heizlast jedoch die Leistung des Systems beziehungsweise eingesetzten Energieträgers, springt auch die Gasheizung an, um den Bedarf zu decken. Die Verbindung erfolgt über einen Pufferspeicher und verschiedene Führungsgrößen.

Um eine maximal effiziente Heizleistung zu erreichen, werden Außen- und Speichertemperatur überwacht, um die Wärmeerzeuger optimal einzusetzen. Entweder arbeiten die Wärmeerzeuger hier bivalent, d. h. parallel, teilparallel oder abwechselnd, trivalent oder multivalent, wenn es mehr als zwei Wärmeerzeuger in einer Heizungsanlage gibt.

Regelung du Steuerung der Hybridheizung

Im Zentrum der Gas-Hybridheizung steht ein Pufferspeicher. Dieser nimmt die Wärme aller Wärmeerzeuger der Heizung zentral auf und lagert sie zwischen. Von hier aus erfolgt die Verteilung an den Heizkreislauf, wie z. B. die Fußbodenheizung oder Deckenstrahlplatten. Möchten Sie künftig gegebenenfalls noch weitere Energiequellen nutzen, sollte der Pufferspeicher von Beginn an ausreichend dimensioniert sein.

Die Heizungssteuerung sorgt für eine intelligente Verknüpfung von Brennwertkessel und beispielsweise der Wärmepumpe. Die Steuerung verfügt dabei über drei unterschiedliche Betriebsweisen, die jeweils die sparsamste, wirtschaftlichste oder umweltschonendste Lösung ermittelt:

  • möglichst hohe Einsparung von CO2
  • Nutzung des aktuell kostengünstigsten Energieträgers
  • Temperaturregelung anhand der Außentemperatur

Die Gas-Hybridheizungen gibt es

Aktuell am häufigsten verbreitet ist eine Erdgas-Hybridheizung in Kombination mit Gas-Brennwerttechnik und Solarthermie mit Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Aber auch Kombinationen von Gas-Brenner und Luft-Wasser-Wärmepumpe oder Biomasse in Form von Pellets sind auf dem Vormarsch.

Gas-Hybridheizung mit Wärmepumpe

Mit dem Einsatz einer Wärmepumpe lassen sich jährlich bis zu 80 Prozent der benötigten Energie abdecken und die Energiekosten um bis zu 30 Prozent senken. Die Wärmepumpe eignet sich dabei hervorragend zur Anpassung an verschiedene Anforderungen, wobei sie bei moderaten Temperaturen besonders effizient ist. Hilfreich ist in jedem Fall eine gute Dämmung der Gebäudehülle. An kalten Tagen stößt sie hingegen auch mal an ihre Belastungsgrenze, sodass die Gasheizung einspringt.

Am häufigsten verbreitet sind hier Luft-Wasser-Wärmepumpen, die das Warmwasser für Heizungen mithilfe von Luft erwärmen. Hier kann auch die Abwärme von Prozessen im Industriebau genutzt werden. Optional lässt sich diese Hybridheizung um die Nutzung von Photovoltaik erweitern, sodass der benötigte Strom für die Wärmepumpe ebenfalls aus erneuerbaren Energien stammt.

Als vorteilhaft erweist sich der Einsatz einer Wärmepumpe auch, wenn die Lüftungsanlage nicht nur zum Beheizen, sondern auch zum Kühlen der Räumlichkeiten genutzt werden soll. Vor allem Erdwärmepumpen leisten hier gute Dienste.

Gasheizungen und Solarthermie

Deutlich platzsparender als die Anschaffung einer Hybridheizung mit Wärmepumpe ist die Kombination mit einer Solarthermie-Anlage. Die Sonneneinstrahlung zwischen Frühjahr und Herbst erwärmt dabei Warmwasser für die Heizungsanlage oder die Brauchwasseraufbereitung. Das senkt die Energiekosten um 30-60 Prozent. Voraussetzung ist hier lediglich eine Ausrichtung des Daches in Richtung Süden, Südwesten oder Südosten und ein geeigneter Platz für den Solarspeicher.

Im Hallenbau kommt die Kombination von Solarthermie und Gasheizung vor allem zum Einsatz, wenn die Räumlichkeiten über Strahlungsheizungen wie Deckenstrahlplatten, Wand- oder Fußbodenheizungen erwärmt werden.

Gasheizung und Holzheizung

Weniger im Hallenbau als im Wohnungsbau ist auch die Kombination der Gasheizung mit einer Pelletheizung oder einem Holzofen beliebt. Möglich ist der Betrieb eines Holzofens dabei entweder als Einzelofen oder aber als Ofen in einem zentralen Brennerraum, um das Warmwasser für die Heizung zu erwärmen.

Gas-Hybridheizung und GEG 2024

Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes 2024 schreibt vor, dass das Beheizen nach dem Einbau oder Austausch von Heizungsanlagen zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern erfolgen muss. Damit ist der Einbau klassischer Gasheizungen – zumindest im Wohnungsbau – bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr möglich.

  • H2-ready-Heizungen sind Gasheizungen, die prinzipiell mit einer Beimischung von 20 Prozent Wasserstoff arbeiten können. Ist dieser „grün“ oder „blau“ und liegt seitens des Betreibers ein Ausbauplan vor, ist die Anschaffung einer Gasheizung weiterhin möglich.
  • Hybridheizungen gewinnen in der Regel 65 Prozent ihrer Energie aus regenerativen Energien, sodass ihr Einbau weiterhin gestattet ist.
  • Bei Nicht-Wohngebäuden gelten Dunkelstrahler als höchst effiziente Heizungssysteme, sodass ihr Einbau im GEG 2024 als Ausnahmefallweiterhin gestattet ist.

Nachteile von Gas-Hybridheizungen

In puncto Effizienz und Heizkosten überwiegen die Vorteile einer Hybridheizung klar und deutlich. In Bezug auf die Anschaffung und Wartung entstehen allerdings unter Umständen Mehrkosten – schließlich bedeutet die Hybridheizung auch die Anschaffung zwei unterschiedlicher Technologien. Und auch der Platzbedarf ist deutlich höher als bei einer klassischen Gasheizung – zumal hier die baulichen Voraussetzungen wie z. B. in Form eines geeigneten Daches oder Grundstückes gegeben sein müssen. Schließlich bleibt auch die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern weiterhin bestehen und die Wärmepumpe arbeitet keineswegs geräuscharm.

Vorteile von Gas-Hybridheizungen

Gasheizungen gelten als energieeffizient und zuverlässig. Mit einer Hybridheizung kombinieren Sie dieses bewährte System mit einem erneuerbaren Energieträger und leisten so einen Beitrag zum Umweltschutz. Das reduziert nicht nur die Heizkosten, sondern auch den CO2-Ausstoß. Die Kombination der Heizungsanlage ist dabei sowohl im Bestand wie auch im Neubau möglich und lässt sich unter Umständen mithilfe von staatlichen Zuschüssen für den Teil der EE-Heizung finanzieren.

Beratung zu Gas-Hybridheizungen von Etapart

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