Was bedeutet H2Ready?

Im Zuge des Wunsches nach Klimaneutralität und der damit einhergehenden Senkung von Emissionen erfolgt der Ausbau der Wasserstofftechnologie in Deutschland. Künftig sollen auch Gasheizungen mit Wasserstoff betrieben werden können – nicht zuletzt, um die Abhängigkeit von diesem fossilen Brennstoff zu verringern. Mit klassischen Gasheizungen ist die Nutzung von Wasserstoff allerdings nicht möglich. Doch gibt es bereits erste Geräte am Markt, die einen anteiligen Wasserstoffbetrieb gestatten und als H2 Ready-Geräte bekannt sind. Diese Produkte spielen ihre Vorteile dabei keineswegs nur in Neubauten aus, sondern eignen sich auch für die Modernisierung von Bestandsheizungen.

Wasserstoff als Brennstoff der Zukunft

In Wasserstoff steckt als Brennstoff der Zukunft große Hoffnung. Schließlich entsteht während des Verbrennungsvorgangs im Wesentlichen Wasser – und nicht, wie bei vielen anderen Brennstoffen, CO2.

Damit verläuft der Verbrennungsvorgang klimaneutral. Daneben hat Wasserstoff noch weitere Vorteile als Brennstoff:

  • Das farb- und geruchslose Gas H2 ist nahezu unbegrenzt verfügbar.
  • Die Herstellung Wasserstoff ist mittels erneuerbarer Energien per Elektrolyse emissionsarm möglich.
  • Wasserstoff besitzt hervorragende Speicherfunktionen und auch der Transport zu bestehenden Gasnetzen ist unkompliziert möglich.
  • Die Verbrennung von Wasserstoff ist emissionsfrei.

Einsatz von Wasserstoff in Gasheizungen

Wasserstoff wird bereits in Brennstoffzellenheizungen genutzt, kann aber auch bis zu einer Maximalmenge von 10 Prozent in das Erdgasnetz eingespeist werden. Da deutschlandweit rund 14 Mio. Heizkessel mit Gas betrieben werden, wäre ein Betrieb dieser Geräte mit Wasserstoff daher eine effiziente Methode, um die Emissionen zu reduzieren. Allein eine Steigerung von 10 auf 20 % würde zu einer CO2-Einsparung von 6,5 Mio. Tonnen führen. Oft mangelt es bestehenden Gaskesseln allerdings an der Funktionsfähigkeit für den Wasserstoffbetrieb.

Das Prüfsiegel H2 Ready für Gasheizungen

Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) hat ein H2 Ready-Siegel eingeführt, das die Funktionalität des Gas-Heizkessels für Wasserstoff bescheinigt. Konkret bedeutet das, dass der Kessel auch bei einer Beimischung von 20 % Wasserstoff zum Erdgas funktioniert. Künftig soll mit ihnen auch eine Ausweitung oder sogar vollständige Nutzung mit Grünem Wasserstoff möglich sein.

Vorteile von Wasserstoff in Gasheizungen

Während in Neubauten der Einbau von Wärmepumpen, Solarenergie oder Pelletheizungen inzwischen weit verbreitet ist, erweist sich die Nutzung dieser Heizungsarten in Bestandsbauten im Zuge von Modernisierungen oft als nicht durchführbar.

Dabei ist trotz steigender Energiepreise die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Gasheizungen auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle bei den Heizungsanlagen spielen werden. Hier kommt Wasserstoff als Brennstoff ins Spiel, um den steigenden Preisen entgegen zu wirken und die Emissionen zu reduzieren, um so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Der Umbau einer Bestandsheizung erweist sich in vielen Fällen als unkompliziert, bestehende Erdgasanschlüsse können oft weiter genutzt werden. Damit ist die Umrüstung auf eine H2 Ready-Gasheizung einfacher und auch kostengünstiger als eine energetische Sanierung.

Herstellung von Wasserstoff

Je nach Herstellungsform ist der Einfluss der Wasserstoffproduktion auf das Klima unterschiedlich. Die Bezeichnungen unterscheiden sich dabei anhand von Farben, wobei Grün, Grau, Blau, Türkis und Weiß die gängigsten sind. Rot, Gelb und Pink hingegen sind weniger verbreitet.

  • Grüner Wasserstoff wird ausschließlich aus erneuerbaren Energien (z. B. durch die Pyrovergasung oder Elektrolyse von Wasser mit Elektrizität aus Wind, Sonne oder Biomasse oder die Dampfreformierung von Biogas) hergestellt und ist daher CO2-neutral.
  • Bei der Herstellung von Grauem Wasserstoff kommen fossile Brennstoffe zum Einsatz, wodurch CO2-Emissionen entstehen.
  • Blauer Wasserstoff wird aus der Dampfreformierung von Erdgas gewonnen und verursacht daher ebenfalls CO2-Emissionen.
  • Durch die thermische Spaltung von Methan entsteht Türkiser Wasserstoff. Hier fällt Kohlenstoff als Nebenprodukt an.
  • Weißer Wasserstoff entsteht als Abfallprodukt aus anderen chemischen Verfahren.
  • Roter, pinker und gelber Wasserstoff entsteht ebenfalls durch die Elektrolyse von Wasser, wobei sich die Farbbezeichnungen auf den dafür verwendeten Strom beziehen, der in der Regel aus Kernkraftwerken stammt.

Funktionsweise einer H2 Ready-Gasheizung

Im Prinzip funktioniert die H2 Ready-Gasheizung genauso wie ein Gas-Brennwert-Kessel. Auch optisch unterscheiden sich reine Gasheizungen und H2 Ready-Heizungen kaum voneinander, sodass die Umrüstung unkompliziert auch auf engem Raum möglich ist.

H2 Ready-Heizungen mit einem entsprechenden Prüfsiegelsind darauf ausgelegt, entweder mit reinem Erdgas oder mit einem Erdgas-Wasserstoff-Gemisch betrieben zu werden. Der Wasserstoffanteil aktueller Systeme liegt derzeit bei maximal 20-30 %. wobei einige Hersteller bereits H2 Ready-Modelle anbieten, die sich einfach – teilweise durch einen Tausch des Brenners - auf den reinen Wasserstoffbetrieb umrüsten lassen.

Umrüstung einer Gasheizung auf eine H2 Ready-Heizung

Nicht alle Gasheizungen lassen sich problemlos auf den Betrieb mit Wasserstoff umstellen. Wünschen Sie künftig, Wasserstoff als Brennstoff zu nutzen, dann muss die Gasheizung H2 Ready sein, um auf die spezifischen Verbrennungseigenschaften des Wasserstoffs angepasst zu sein. So ist jederzeit eine Umstellung von Erdgas auf ein Erdgas-Wasserstoff-Gemisch möglich.

Im Gegensatz zu den Heizkesseln erfüllen die meisten Erdgasleitungen bereits alle Anforderungen an den Transport von Wasserstoff, sodass hier keine Erneuerung nötig ist.

In die Zukunft investieren

Beim Neubau oder der Modernisierung einer Bestandsheizung ist es nicht nur angesichts steigender Energiepreise durchaus sinnvoll, eine Heizungsart zu wählen, die über viele Jahre einsatzfähig ist. Wenngleich Wasserstoff derzeit nur selten in das Gasnetz eingespeist wird, ist eine Ausweitung in den kommenden Jahren jedoch nicht zuletzt aufgrund der 2020 initiierten Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung und einer EU-weiten Initiative wahrscheinlich, da zahlreiche Pilotprojekte den Ausbau rasch vorantreiben. Die Wahl einer H2 Ready-Heizung erscheint daher eine sinnvolle Entscheidung, um von diesem klimaschonenden Energieträger zu profitieren.

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