Hallenheizung mit Holz

Bei Hallenheizungen sind wohl Öl und Gas die am häufigsten genutzten Brennstoffe, da Strom auf Dauer zu kostspielig ist. Dabei stellen Hallenheizungen mit Holz als Brennstoff in einigen Fällen durchaus auch eine effiziente und vor allem nachhaltige Lösung durch einen nachwachsenden Rohstoff dar, um auch im Winter ein angenehmes Arbeitsklima zu erzielen. Schließlich wurden Hallen schon in der Vergangenheit überwiegend auf diese traditionelle Art erwärmt.

 

Anforderungen an Hallenheizungen

Bei der Wahl einer geeigneten Hallenheizung, die sowohl effizient als auch ausreichend dimensioniert ist, sind einige Parameter zu berücksichtigen:

  • Raumvolumen

  • Deckenhöhe

  • Wärmedämmung

  • Nutzungsart der Halle

  • Anzahl der Arbeitsplätze

  • gewünschte Raumtemperatur

  • gelagerte Materialien

Daneben gelten für Holzheizungen zahlreiche Vorgaben hinsichtlich ihrer Überprüfung durch Schornsteinfeger oder durch die 2. Stufe BImSchV für Deutschland.

Einsatzbereiche von Hallenheizungen mit Holz

Zugegebenermaßen eignen sich Hallenheizungen mit Holz nicht für alle Arten von Produktions- oder Lagerhallen, ohne einen erhöhten Aufwand für Pflege und Wartung in Kauf zu nehmen. Besteht hier die Bereitschaft, können sogar Sporthallen und Verkaufsräume mit einer Holzheizung erwärmt werden.

Wenngleich dabei die Holzheizung mit Gebläse am weitesten verbreitet ist, so bietet es sich vor allem auch an, Deckenstrahlplatten, Fußbodenheizungen oder Warmluftheizungen mit Heizwasserwärmeübertrager über eine Holzheizung zu befeuern.

Aufbau von Holzheizungen

Moderne Holzheizungen für Hallen haben kaum noch etwas mit dem klassischen gusseisernen Ofen zu tun. Vielmehr bestehen aktuelle Modelle aus einem Kessel aus korrosionsbeständigem Edelstahl und einer wasserdichten Brennkammer. Manche Modelle verfügen zudem über eine zweite Brennkammer, die der Nachverbrennung der Rauchgase dient.

Zusätzliche Isolierungen in den Geräten steigern den Wirkungsgrad und reduzieren die Wärmeverluste, während ein Thermostat eine individuelle Steuerung der Lüftung gestattet.

Ventilatoren sorgen dabei für das Ansaugen der Luft, die dann durch einen Wärmetauscher geleitet wird, und den anschließenden Luftauswurf, der mehrere Meter weit reicht oder sich bauartbedingt auch zum Verteilen der Luft über Rohrleitungen eignet - und damit auch zum Erwärmen größerer Hallen geeignet ist.

Einfache Holzheizungen mit Verbrennungskammer

Die klassische Holzheizung für die Werkstatt besteht aus einer gusseisernen Brennkammer, in der das Holz verbrannt wird. Die Wärme wird dann durch Konvektion an den Raum abgegeben. Das erfordert einen Abgasanschluss sowie die regelmäßige Prüfung durch einen Schornsteinfeger. Weitere Nachteile sind zudem, dass man permanent Holz nachlegen und den Ofen reinigen muss. Mit Leistungen von bis zu etwa 30 kW eignet sich diese Bauweise vorrangig für kleine Werkstätten.

Diese Geräte kommen aufgrund ihrer geringen Leistung und der Nachteile meist nur in kleinen Werkstätten zum Einsatz und eignen sich nicht für größere Objekte.

Holzwarmluftofen als Hallenheizung

Warmluftöfen haben im Vergleich zu anderen Holzheizungen mehrere Vorteile. So erzeugen sie keine Luftpolster im Deckenbereich und versorgen den Raum kontinuierlich mit sauberer Frischluft. Moderne Geräte können dabei sogar außerhalb der beheizten Fläche, z. B. in einem Kesselhaus platziert sein und eignen sich mit Leistungen von 120 kW und mehr für Raumvolumen von mehreren Tausend m³.

Warmlufterzeuger mit Gebläse

Während Strahlungsheizungen die Wärmestrahlung über einen Wärmeerzeuger und eine erhitzte Oberfläche abgeben und so die Körper erwärmen, auf die die Strahlung trifft, nutzen die klassischen Werkstattheizungen ein Gebläse. Die Heizung besteht aus einem Warmlufterzeuger oder einem Wärmeübertrager sowie einem Ventilator, der Raumluft ansaugt und die durch die Heizeinheit erwärmte Luft wieder in den Raum zurückbläst.

Heizgebläse erwärmen die Luft direkt und schaffen so in kurzer Zeit eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Dadurch fallen allerdings auch Wärmeverluste in Werkstätten mit geringen Dämmstandards oder hohen Luftwechselraten hoch aus, was die Effizienz dieser Heizungsart verringert.

Zentrale Heizungen mit Gas

Der Betrieb zentraler Heizungsanlagen ist in Hallen weniger verbreitet. Dieser erfordert einen separaten Heizungsraum mit einem Heizkessel, in dem das Trägermaterial erhitzt wird. Die Wärmeerzeugung erfolgt dabei entweder über Öl, Erdgas oder Flüssiggas. Entsprechend bedarf es gegebenenfalls noch eines Lagerplatzes für den Brennstoff selbst.

Durch den Wärmetransport über ein Verteilungssystem ergeben sich Wärmeverluste, die zu höheren Energiekosten führen. Zudem ist der Einbau von Fußbodenheizungen oder Deckenstrahlplatten vergleichsweise aufwendig und in der Regel nicht mehr nachträglich möglich, sodass diese Bauweisen nur selten bei der Modernisierung von Hallenheizungen genutzt werden.

Klassische Konvektionsheizungen, wie sie im Wohnungsbau üblich sind, eignen sich hingegen nicht als Hallenheizungen, da die Wärme nach oben steigen und über das Dach entweichen würde. Die Betriebskosten für konstante Raumtemperaturen wären damit extrem hoch.

Holz ist nicht gleich Holz

Nicht jede Holzheizung wird mit dem klassischen Scheitholz befeuert oder eignet sich, um die überflüssigen Palettenreste zu verbrennen. Neben Warmluftheizungen gibt es spezielle Pelletöfen mit einem vergleichsweise hohen Heizwert, sodass sich als Brennstoffe folgende Materialien anbieten:

  • Hobelspäne

  • Hackschnitzel

  • Pellets

  • Stückholz

  • Scheitholz

  • Holzbriketts

  • Paletten- und Restholz

Mehr zu den einzelnen Brennstoffen: https://www.etapart.com/de/wissen/energietraeger/brennstoff-holz

Vor- und Nachteile einer Hallenheizung mit Holz

Vorteile

Nachteile

 
  • Nutzung nachwachsender Rohstoffe anstelle von fossilen Energieträgern

  • geringe Betriebskosten

  • Erweiterung mit Abgaswärmetauschern möglich

  • nur ein geringer Einsatz von weiterer Energie nötig (z. B. Strom für die Zündung des Brenners)

  • vielseitige Verwendungsmöglichkeiten auch in Sporthallen, Lager- und Montagehallen oder Verkaufsräumen

  • CO2-neutrale Verbrennung

 
 
  • jährliche Prüfung durch Schornsteinfeger

  • hoher Platzbedarf für Lagerung von Brennstoff

  • hoher Wartungs- und Pflegeaufwand

  • schlecht regelbar

 

Die Anschaffung einer Holzheizung eignet sich nicht für alle Hallen. Vor allem bei großen Produktionshallen stoßen auch moderne Warmluftgebläse an ihre Grenzen und auch der Aufwand ist vergleichsweise hoch. Dennoch punkten die Geräte durch geringe Betriebskosten und die Möglichkeit, eigenes Abfallholz sinnvoll zu nutzen, was Holzheizungen unter anderem für Zimmereien und Werkstätten zu einer attraktiven Lösung macht. Für große Produktionshallen dürften jedoch die Vorteile von Strahlungsheizungen überwiegen, die sich durch einen geringen Wartungsaufwand und niedrige Betriebskosten auszeichnen, ohne Lagerflächen für Brennstoffe zu erfordern.