Hallenlüftung

Eine Hallenlüftung dient der bedarfsgerechten Zuführung von Frischluft auf der einen Seite, dem wirkungsvollen Erfassen von Abluft und Schadstoffen auf der anderen Seite. Dazu bieten sich unterschiedliche Systeme an, die sich hinsichtlich ihrer Funktionsweise und Effizienz unterscheiden.

Kriterien für die Wahl der Hallenlüftung

Eine Musterlösung für die perfekte Hallenlüftung gibt es nicht. Schließlich unterscheiden sich Gewerbe-, Industrie- und Lagerhallen anhand ihrer Bauart, Nutzung und Größe sowie zahlreichen weiteren Faktoren voneinander, die ganz unterschiedliche Kriterien an die Hallenlüftung stellen. Zu berücksichtigen sind z. B.:

  • Hallengröße
  • Bauart
  • Nutzung der Halle
  • Anzahl und Art der Arbeitsplätze
  • produzierte / gelagerte Materialien
     

Rechtliche Anforderungen an Hallenlüftungen

Daraus resultieren letztlich verschiedene Anforderungen an die Raumtemperatur, die Luftqualität und -feuchtigkeit. Zu berücksichtigen sind hier jeweils auch die Anforderungen, die sich aus der Arbeitsstätten- und Emissionsverordnung sowie aus zahlreichen weiteren DIN- und EU-Normen ergeben. Neben der hygienischen Mindestluftwechsel nach EnEV ist der Mindestluftwechsel in Nicht-Wohngebäuden für Hallen von besonderer Bedeutung.
Die Berechnung der korrekten Dimensionierung der Hallenlüftungsanlage erfolgt dabei entweder über die isotherme Berechnung oder die vertikale Temperaturschichtung. Beide Verfahren verfügen über spezifische Vor- und Nachteile.
 

Grundlagen der Hallenlüftung

Zur ausreichenden Belüftung bietet sich entweder ein natürlicher Luftaustausch durch thermische Konvektion und Winddruck oder durch eine maschinelle Lüftung an. Vor allem im Hallenbau ist die natürliche Belüftung dabei oft nicht geeignet. Unterscheiden lassen sich bei den Lüftungsanalgen dabei Systeme mit kontrollierter Zuluft (Zuluftanlage), kontrollierter Abluft (Abluftanlage) oder kombinierte Zu- und Abluftanlagen. Wärmeübertrager helfen bei kombinierten, effizienten Anlagen, die Wärmeenergie der Abluft zurückzugewinnen und so zu einem energiesparenden, nachhaltigen Betrieb beizutragen.
 

Arten der Hallenlüftung

Um frische Zuluft in eine Halle zu führen und parallel dazu die Abluft abzusaugen, bieten sich im Wesentlichen drei unterschiedliche Verfahren an: 

  • Schichtlüftung: Kühlere Frischluft wird in Bodennähe in das Gebäude geführt. Die belastete, wärmere Luft, steigt durch die Thermik nach oben. Durch Lüftungsöffnungen im Hallendach kann die Abluft dann über das Dach abgeführt werden. Kommen dabei Filteranlagen zum Einsatz, kann ein Wärmetauscher die Temperatur der Abluft in Teilen an die Frischluft übertragen.
  • Die Mischlüftung vermengt bewusst die frische Zuluft mit der belasteten Luft, um eine Reduktion der Schadstoffbelastung zu erzielen. Bauliche Beschränkungen und hohe Luftströme setzen diesem System jedoch Grenzen.
  • Bei der Mischlüftung erfolgt die Verdrängung der Abluft durch die Zuluft mittels eines Luftstroms. Dieser erfordert eine aufwendige Technik und groß dimensionierte Luftkanäle, weshalb diese Form der Hallenlüftung für viele Produktionshallen ungeeignet erscheint.

Der Einbau ist dabei entweder als Punktabsaugung direkt am Entstehungsort möglich oder erfolgt als komplettes Raumlüftungssystem. 
 

Vorteile eines Raumlüftungssystems

Ein komplettes Raumlüftungssystem überzeugt im Vergleich zu einer punktuellen Absaugung dabei durch mehrere Vorteile: 

  • Der Einbau ist vergleichsweise kostengünstig
  • Die Fläche ist weiterhin flexibel nutzbar und nicht durch Punktabsaugungen eingeschränkt.
  • Der Montageaufwand ist geringer
  • Die Luftqualität in der gesamten Halle steigt an und trägt zu einer Verbesserung der Arbeitsatmosphäre bei.