Barrierefreie Heizlösungen für Hallen
Auch Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen müssen ihren Arbeitsplatz problemlos erreichen. Damit dies gelingt, müssen barrierefreie Heizlösungen für Hallen so gestaltet sein, dass sie für Menschen mit verschiedenen Fähigkeiten leicht zugänglich und auch bedienbar sind. Wir haben einige Optionen für barrierefreien Hallenheizungen zusammengestellt.
Was bedeutet Barrierefreiheit?
Der Begriff der Barrierefreiheit ist in Deutschland in §4 BGG definiert. Sie führte zu einem Perspektivwechsel weg von den Menschen mit Beeinträchtigungen, die bis dato soweit mit Hilfsmitteln ausgestattet wurden, bis sie mit der Umwelt zurechtkommen konnten, hin zu einem Verständnis von Gestaltung. Barrierefreiheit bedeutet hiernach, wenn Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen eine von Menschen gestaltete Umwelt gleichermaßen nutzen können.
Ein barrierefreier Lebensraum ermöglicht es damit Menschen jeden Alters und jeder Art der Behinderung, gleichberechtigt, selbstbestimmt und unabhängig zu leben. Damit richtet sich Barrierefreiheit zunächst an einen unbestimmten Personenkreis und impliziert neben der räumlichen auch eine soziale Dimension.
Eine weitere Ausformulierung zur Barrierefreiheit findet sich darüber hinaus in den Landesgesetzen oder auch Bauordnungen der Bundesländer. Barrierefreies Bauen bedeutet hiernach, dass Bauwerke von allen Menschen ohne Einschränkung und ohne fremde Hilfe genutzt werden können. Das bedeutet konkret beispielsweise Durchgänge, die von Rollstuhlfahrenden genutzt werden können oder Aufzüge und Rampen zur Überwindung von Höhenunterschieden. Aber auch gut sichtbare Beschilderungen und die Nutzung kontrastreicher Farbkonzepte gehört zur Barrierefreiheit. Doch was bedeutet dies für Hallenheizungen?
Barrierefreie Hallenheizungen
Damit Hallenheizungen barrierefrei sind, dürfen sie zum einen keine Durchgänge versperren, die von Rollstuhlfahrenden genutzt werden, oder anderweitige Hindernisse darstellen. Zum anderen steht die Bedienbarkeit im Fokus, d. h. Steuerelemente müssen auch von Menschen mit Beeinträchtigungen nutzbar sein.
Infrarotheizungen
Vor allem Dunkelstrahler gelten nach wie vor als das Nonplusultra beim Beheizen von Hallen. Sie zeichnen sich durch ihre hohe Effizienz und geringe Betriebskosten sowie ihre gezielten Steuerungsmöglichkeiten aus, durch die sie eine flexible Raumnutzung ermöglichen. Dank der H2-ready-Technologie sowie in Kombination mit Wärmepumpen erweisen sich Strahlungsheizungen auch in Zukunft als GEG 2024-konform – nicht zuletzt, da das Gesetz für Dunkelstrahler in Nicht-Wohngebäuden Ausnahmen vorgibt, sodass diese trotz des fossilen Energieträgers Gas auch weiterhin genutzt und eingebaut werden dürfen, weil sie bei hohen Raumhöhen als besonders effizient gelten.
Die Montage von Infrarotstrahlern an der Decke sorgt dafür, dass keine Wege versperrt werden und es keine zusätzlichen Hindernisse gibt. Die Steuerung der Heizung ist zudem unkompliziert.
Warmlufterzeuger
Warmlufterzeuger nutzen Wärmetauscher oder -pumpen, um Frisch- oder Raumluft zu erwärmen, die anschließend über ein Rohrsystem in die Halle geblasen wird. Damit stellt diese Heizungslösung unter Umständen ein umweltschonendes System dar. Allerdings wird die Zugluft bisweilen als unangenehm empfunden. Zudem steigt die erwärmte Luft rasch unter die Decke.
Bei Warmlufterzeugern und -gebläsen ist die Platzierung der Geräte entscheidend. Diese lassen sich jedoch in der Regel so platzieren, dass sie keine Hindernisse für Menschen mit Beeinträchtigungen darstellen. Mit einer zentralen Steuerung ist die Bedienung von Warmlufterzeugern sehr unkompliziert.
Fußbodenheizungen und Deckenstrahlplatten
Sowohl Fußbodenheizungen als auch Deckenstrahlplatten funktionieren auf der Basis von wassergeführten Verbundrohren als zentrales Heizungssystem. Das Wasser gibt die Wärme an das umgebende Bauteil ab, von wo es den Raum gleichmäßig erwärmt. Die Strahlungswärme überzeugt dabei nicht nur durch die fehlende Staubaufwirbelung. auch Hitzestaus unter der Decke bleiben aus. Zudem ist dank der geringen Betriebstemperaturen eine Nutzung von Solarthermieanlagen, die Kombination mit Wärmepumpen und anderen regenerativen Energieträgern möglich.
Während für Deckenstrahlplatten die gleichen Vorteile hinsichtlich der Barrierefreiheit wie für Dunkelstrahler gelten, sind Fußbodenheizungen sogar komplett unsichtbar und eignen sich optimal auch, wenn Personen im Rollstuhl oder mit einer Gehbehinderung zugegen sind. Beide Systeme erzeugen eine angenehme, konstante Wärme, die sich gleichmäßig in der kompletten Halle verteilt.
Automatisierte Steuerung
Zum einen ergibt sich die Pflicht zur Nutzung einer automatisierten Gebäudetechnik bei Neubauten aus dem GEG, zum anderen gilt eine automatisierte Steuerung als besonders effizient und spart so Heizkosten. Denkbar ist beispielsweise eine Nutzung von Temperatursensoren oder Zeitschaltuhren für die Nachtabsenkung.
Intelligente Thermostate und Steuerungssysteme, die per Smartphone oder Sprachsteuerung bedient werden können, erleichtern die Regulierung der Heizung für Menschen mit Beeinträchtigungen, da sie teilweise sogar aus der Ferne gesteuert werden können.
Dezentrale oder zentrale Heizungsanlagen
Zentrale Heizungsanlagen nutzen Wärme, die in einem einzigen Heizraum erzeugt und von dort über Rohrsysteme verteilt wird. Dadurch entstehen nicht nur Wärmeverluste, die den Wirkungsgrad der Heizung verringern, sondern es besteht zudem das Risiko, dass die Leitungen die Barrierefreiheit einschränken. Ausnahmen sind hier Fußbodenheizungen und Deckenstrahlplatten.
Dezentrale Heizungsanlagen erzeugen die Wärme direkt dort, wo sie benötigt wird. Dadurch bleiben Wärmeverluste aus. Während fest montierte Anlagen wie Dunkelstrahler vorteilhaft für die Barrierefreiheit der Hallenheizung sind, erweisen sich mobile Heizungen wie Heizkanonen eher als Nachteil, da sie nicht nur viel Energie benötigen, sondern zudem tendenziell im Weg stehen.
Barrierefreie Bedienelemente
Nicht nur Menschen mit eingeschränkter Mobilität sind bei der Barrierefreiheit wichtig, sondern auch Personen mit Sehbehinderungen. Die Steuerelemente sollten daher möglichst großflächig und auch für Menschen im Rollstuhl gut zu erreichen sein. Für Menschen mit einer Sehschwäche sind zudem deutliche Kontraste wichtig, um Bedienelemente problemlos zu erkennen. In Kombination mit den genannten Heizungsanlagen steigern Bedienfelder in verschiedenen Höhen die Barrierefreiheit einer Hallenheizung.
Fazit zu barrierefreien Hallenheizungen
Es lohnt sich, vor dem Einbau einer Hallenheizung die spezifischen Bedürfnisse der (potenziellen) Nutzer:innen zu berücksichtigen, um einen barrierefreien Zugang für alle Mitarbeitenden, Kund:innen oder Besucher:innen zu gewährleisten. Nicht selten bietet sich eine Kombination unterschiedlicher Systeme an, die alle Bedürfnisse berücksichtigt und sich gleichzeitig durch Effizienz und einen umweltschonenden Betrieb auszeichnet. Kontaktieren Sie unseren Service, um gemeinsam mit unseren Expert:innen für Hallenheizungen eine barrierefreie Heizlösung für Ihre Halle zu ermitteln, die allen Ansprüchen optimal gerecht wird und mit einer geeigneten Dimensionierung durch ihre Energieeffizienz überzeugt.