
Wärmerückgewinnung: Energiekosten sparen bei Lüftung und Heizung
Gerade für Unternehmen mit großflächigen Produktions- und Lagerhallen, die einen hohen Bedarf an Heiz- und Lüftungstechnik haben, steigen die laufenden Energiekosten stark an. Energieeffiziente Haustechnik ist in Zeiten steigender Energiepreise daher unverzichtbar. Einen Beitrag leistet hier die Wärmerückgewinnung, die einen Teil des Energiebedarfs aus der Abluft oder der Abwärme nutzt, um Luft oder das Heizungswasser vorzuwärmen. Erfahren Sie mehr zu den Einsatzmöglichkeiten von Wärmetauschern, um dauerhaft CO₂-Ausstoß und Betriebskosten zu sparen.
Was bedeutet Wärmerückgewinnung?
Durch das Verfahren der Wärmerückgewinnung geht Wärme aus der Luft oder anderen Prozessen nicht verloren, sondern wird z. B. zur Erwärmung frischer Zuluft wiederverwendet. Ein Wärmetauscher überträgt hier einen Großteil der Wärme aus der Abluft und gibt diese an die kalte Frischluft von außen ab, bevor diese in die Halle geleitet wird.
Dadurch reduziert sich der Energiebedarf, sie erhalten vorgewärmte Luft ohne zusätzlichen Heizaufwand. Je nach System und Gebäudezustand reduzieren sich die Lüftungswärmeverluste um bis zu 50 Prozent. Typische Einsatzbereiche für Wärmerückgewinnungssysteme sind:
- Lüftungsanlagen in Wohnhäusern, Büros und Schulen
- Klimaanlagen mit integrierter Rückwärme
- Wärmerückgewinnung in Sanitärbereichen aus Dusch- oder Abwasser
- Abwärmenutzung aus Produktionsanlagen der Industrie für Heizung oder Strom
Wärmepumpen und Wärmerückgewinnung
Auch Wärmepumpen arbeiten nach dem Prinzip der Wärmerückgewinnung, indem sie der Wärmequelle schon bei niedrigen Temperaturen thermische Energie entziehen, die in diesem Fall ein Kältemittel erwärmt. Dieses verdampft, wird in einem Verdichter komprimiert, bevor anschließend das heiße Kältemittel die Wärme in einem Verflüssiger an das Heizwasser oder die Warmwasserbereitung abgibt. Beliebte Anwendungsgebiete sind hier:
- Lüftungsanlagen mit Wärmepumpe: Abluftwärme heizt Frischluft oder Warmwasser
- Industrieabwärme-Recycling: Produktionsabwärme wird zur Hallenheizung genutzt
- Abwasserwärmenutzung: Abwasser liefert Energie für das Heizen
- Umwandlung von Server-/Kälteabwärme in Heizenergie
Wärmetauscher – das Herzstück der Wärmerückgewinnung
Für den Wärmeaustausch zwischen Frisch- und Abluft oder Frisch- und Brauchwasser sorgt ein Wärmetauscher. Diese gibt es in unterschiedlichen Bauweisen, die sich wiederum für verschiedene Einsatzbereiche eignen. Allen gemein ist, dass sich die beiden Stoffströme bei der Wärmeübertragung nicht direkt treffen.
Plattenwärmetauscher | Zwei Stoffe strömen durch dünne, getrennte Plattenkanäle und tauschen Wärme aus | Heizungsanlagen, Lüftung, Wärmerückgewinnung |
Kreuzstrom-Wärmetauscher | Luftströme kreuzen sich im 90°-Winkel, ohne sich zu vermischen | Lüftungsanlagen, Wärmerückgewinnung in Gebäuden |
Gegenstrom-Wärmetauscher | Beide Stoffe fließen in entgegengesetzter Richtung | Passivhäuser, zentrale Lüftungssysteme |
Rotationswärmetauscher | Drehscheibe nimmt Wärme aus Abluft auf und gibt sie an Zuluft ab | Große Lüftungsanlagen, Industriehallen |
Luft-Luft-Wärmetauscher | Überträgt Wärme zwischen zwei Luftströmen | WRG in Wohn- und Bürogebäuden |
Luft-Wasser-Wärmetauscher | Überträgt Wärme von Luft auf Wasser oder umgekehrt | Klimaanlagen, Wärmepumpen |
In der Industrie kommen darüber hinaus weitere Bauformen zum Einsatz:
- Spiralwärmetauscher: schmutzige oder zähe Medien (z. B. Abwasser)
- Lamellenwärmetauscher: Klimageräte, Wärmepumpen
- Koaxialwärmetauscher: kompakte Bauform, z. B. in kleinen Wärmepumpen
- Duschwärmetauscher: WRG aus Abwasser z. B. beim Duschen
- Economizer: Abgaswärmenutzung in der Industrie
Zentrale und dezentrale Wärmerückgewinnungssysteme
Wärmerückgewinnungsanlagen gibt es in ganz unterschiedlichen Ausführungen. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal: Zentrale und dezentrale Anlagen, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. So eignen sich zentrale Systeme bei größeren Gebäuden mit durchgehender Nutzung. Dezentrale Geräte sind hingegen eine clevere Lösung für einzelne Räume, Nachrüstung oder Sanierungen ohne viel baulichen Aufwand.
Merkmal | zentrale WRG | dezentrale WRG |
Systemaufbau | Eine große Anlage versorgt das gesamte Gebäude über ein Kanalsystem. | mehrere Einzelgeräte für einzelne Räume mittels kurzer Leitungen und Wanddurchführungen |
Installation | aufwendig, meist im Neubau oder bei Sanierung | einfach nachrüstbar, ideal für einzelne Räume |
Installationskosten | höher, aber effizienter bei großen Objekten | günstiger bei kleineren Einheiten oder bei Nachrüstung |
Wartung | zentral gesteuert, aber komplexer | leicht zugänglich, einfacher Filterwechsel |
Einsatzbereich | Wohnhäuser, Büros, Schulen, Gewerbe | Einzelräume, Wohnungen, Nachrüstung in Bestandsgebäuden |
Effizienz | sehr hohe Wärmerückgewinnung bis zu 95 Prozent | je nach Gerät ca. 70–90 Prozent |
Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
Bei zentralen Lüftungsanlagen wird die Frisch- und Abluft durch Wärmetauscher geführt. Mittels eines Kanalsystems ist die gleichzeitige Versorgung mehrerer Räume möglich.
Dezentrale Lüftungsgeräte mit WRG sind direkt in der Wand verbaut. Sie arbeiten entweder paarweise oder im Wechselbetrieb und eignen sich hervorragend für die Nachrüstung.
Beide Varianten bringen eine Reihe von Vorteilen für die Nutzenden mit sich:
- Bis zu 50 % weniger Energieverlust durch kontrollierte Lüftung senkt die Heizkosten.
- Gleichmäßige Frischluftzufuhr ohne Zugluft verbessert das Raumklima.
- Die Feuchteregulierung der Luft wirkt als Schimmelschutz in gedämmten Gebäuden.
- Der geringe Energiebedarf reduziert den CO2-Ausstoß und wirkt sich positiv auf die Umwelt aus.
Das unkontrollierte Lüften in Gebäuden führt zu einem empfindlichen Verlust von Heizwärme. Eine Lüftungsanlage mit WRG führt Frischluft gezielt zu, leitet die verbrauchte Raumluft ab und überträgt dabei die Wärme der Abluft auf die Zuluft. Auf diese Weise können bis zu 90–95 % der Wärme zurückgewonnen werden und müssen nicht neu erzeugt werden.
Da die Heizung nicht permanent die Temperaturschwankungen ausgleichen muss, arbeitet die Heizungsanlage dank der WRG effizienter. Zusätzliche Energie spart die automatische Steuerung nach Luftqualität, Feuchtigkeit oder sogar anhand der Anwesenheit, sodass die Heizung nur dann arbeitet, wenn sie auch wirklich gebraucht wird.
Wärmerückgewinnung in Industriehallen: Lohnt sich die Investition?
WRG in Industriehallen lohnt sich fast immer, da hier große Mengen Raumluft erwärmt und verbraucht werden – entsprechend hoch fällt das Sparpotenzial aus. Besonders geeignet sind WRG-Anlagen in Hallen, in denen
- viel Luft bewegt werden muss (z. B. Lackierhallen, Werkstätten, Lager)
- dauerhaft oder saisonal geheizt wird
- Produktionsprozesse zusätzliche Abwärme erzeugen
Mit Wärmerückgewinnung kann bis zu 80 % dieser Wärme zurückgeführt werden, die Heizkosten reduzieren sich um bis zu 30 Prozent. Je höher dabei die Lüftungsleistung und Nutzungsdauer, desto schneller rechnet sich die Investition. Oft amortisiert sich die Lüftungsanlage schon nach 3-5 Jahren und spart ab dann dauerhaft Kosten.
Die konstanten Temperaturen, die kontrollierte Luftfeuchtigkeit und die geringere Staubbelastung wirken sich außerdem positiv auf das Wohlbefinden und die Produktivität Ihrer Mitarbeiter:innen aus.
Dank verschiedener Förderprogramme der KfW, des BAFA sowie auch einzelner Bundesländer zur energetischen Sanierung von Gebäuden sparen Sie bereits bei der Anschaffung Kosten. Entscheiden Sie sich dabei für ein System, das perfekt auf Ihre Anforderungen abgestimmt ist:
- Zentrale Lüftungsgeräte mit WRG: hohe Luftvolumenströme, ideal für große Hallen
- Dachgeräte mit Wärmetauscher: einfache Montage, keine Bodenfläche notwendig
- Wärmepumpen mit integrierter WRG: Kombination von Heizung, Kühlung und Luftaufbereitung
- Prozessabwärme-Rückgewinnung: Nutzung der Wärme aus Maschinen oder Produktion
Wärmerückgewinnung nach Maß mit Heizungs- und Lüftungsanlagen von etapart
Unsere Heizungs- und Lüftungsanlagen entsprechen stets dem neuesten Stand der Technik. Zudem verfügen wir über eine jahrzehntelange Expertise im Bereich nachhaltiger Hallenheizungen. Gerne ermitteln wir gemeinsam mit Ihnen eine individuell auf Ihre Bedürfnisse ausgelegte Lüftungs- oder Heizungsanlage – ganz gleich, ob für die Nachrüstung im Bestand oder als Gesamtkonzept in einem Neubau. Überzeugen Sie sich von unseren hocheffizienten Wärmetauschern mit einer automatisierten Steuerung für den optimalen Luftaustausch und sparen Sie in Zukunft einen Großteil Ihrer Energiekosten durch die Nutzung von Abwärme ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Wärmerückgewinnung nutzt die Abwärme aus verbrauchter Luft und Wasser, um frisch zugeführte Luft oder das Heizungswasser zu erwärmen.
- Das Herzstück der WRG sind Wärmetauscher, die thermische Energie von einem Stoff auf einen weiteren übertragen.
- In Industriehallen lohnt sich die Investition in eine Lüftungsanlage mit WRG fast immer.
FAQ zur Einsparung von Energiekosten mit Wärmetauschern
Welche Vorteile hat ein Wärmetauscher bei der Energiekostensenkung?
Der Wärmetauscher ist das Herzstück der WRG. Hier wird die thermische Energie von einem auf einen anderen Stoff übertragen. Ja nach Bauform der Anlage liegt die Wärmerückgewinnungsrate zwischen 70 und 95 Prozent.
Wie viel Energie kann man mit Wärmerückgewinnung in Bürogebäuden sparen?
In Verbindung mit Wärmepumpen oder Brennwerttechnik sowie einer guten Gebäudedämmung kann eine WRG-Anlage den Heizbedarf um bis zu 30–50 % senken.
Eignet sich Wärmerückgewinnung auch für bestehende Gebäude?
Ja, vor allem dezentrale Systeme sind aufgrund ihres geringen Einbauaufwandes in die Wand ideal zur Nachrüstung geeignet.
Wie laut ist eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung?
Moderne Geräte arbeiten sehr leise. In Wohngebäuden werden Werte von weniger als 25 dB(A) erzielt, d. h. die Anlage ist für das menschliche Ohr kaum hörbar.
Wie oft muss die Anlage gewartet werden?
In der Regel empfiehlt sich eine jährliche Wartung. Vor allem der Filterwechsel ist dabei wichtig für die Effizienz der Anlage.