Kosten für energieeffiziente Heizsysteme in Industriegebäuden

Steigende Energiekosten und notwendige Einsparpotenziale lassen energieeffiziente Heizungen in Industriegebäuden wichtiger denn je erscheinen. Moderne Heizungsanlagen kommen mit einem Bruchteil der Energie veralteter Systeme aus, sind umweltfreundlicher und im Zuge des GEG auch langfristig noch nutzbar. Es lohnt sich daher, bei einer Modernisierung auf nachhaltige Heizsysteme in Produktionshallen zu setzen und wirtschaftliche Heizlösungen anzustreben. Dabei profitieren Sie unter Umständen sogar von staatlichen Förderungen.

Nachhaltigkeit und gesetzliche Vorgaben für Industrieheizungen

Unternehmen sehen sich steigenden Umweltanforderungen ausgesetzt, die den Einbau einer nachhaltigen Heizungsanlage immer wichtiger erscheinen lassen. Der hohe Energiebedarf von Industriegebäuden führt zu CO2-Emissionen, die sich durch eine energieeffiziente Anlage verringern lassen. Damit einher geht eine Senkung der Abgaben im Zuge der CO2-Steuer, aber auch das Unternehmensranking im Zuge der ESG-Richtlinien verbessert sich.

Neben diesen internen Anreizen gibt es jedoch auch gesetzliche Vorgaben, die zwingend für eine nachhaltige Heizung sprechen:

  • Unternehmen müssen bis 2030 den CO₂-Ausstoß um 55 % senken (EU-Klimaziele Fit for 55).
  • Das GEG in Deutschland macht Vorgaben zur Nutzung erneuerbarer Energien für Neubauten und Modernisierungen.
  • Unternehmen mit hohem Energieverbrauch müssen CO₂-Zertifikate erwerben, wohingegen Einsparungen wirtschaftlich belohnt werden.

Energieeffiziente Heizsysteme für Industriegebäude

Industriegebäude zeichnen sich im Vergleich zu Büro- und Verwaltungsgebäuden durch eine Reihe von Besonderheiten aus, die sich auf die Wahl einer effizienten Heizung auswirken. Dies betrifft vor allem große Raumvolumen, hohe Decken und teilweise nur geringfügig gedämmte Gebäudehüllen, die für bedeutende Wärmeverluste sorgen.

Die Nutzungszwecke von Industrie- und Gewerbebauten reichen dabei von Logistik- und Lagerhallen, die konstante Temperaturen bei der Lagerung von Waren erfordern, über Fertigungshallen mit unterschiedlichen Arbeitsbereichen und Lagerflächen bis hin zu Werkstätten mit häufig geöffneten Toren, die Zugluft und Temperaturverluste begünstigen.

Aktuell gelten vor allem Wärmepumpen, Dunkelstrahler als auch hybride Lösungen, die verschiedene Systeme miteinander kombinieren als zukunftsträchtig.

Wärmepumpen für Industriegebäude

Wärmepumpen gelten aktuell als das Nonplusultra nachhaltiger Heizsysteme. Sie erreichen eine hohe Effizienz und erweisen sich durch die Nutzung von Umweltwärme als absolut nachhaltig. Je nach Branche, Gebäudegröße und Temperaturanforderungen eignen sich unterschiedliche Wärmepumpentypen:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen
  • Sole-Wasser-Wärmepumpen
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen
  • Hochtemperatur-Wärmepumpen
  • Großwärmepumpen für Fernwärme

Ideal ist eine Wärmpumpe z. B. für den Betrieb einer Fußbodenheizung oder von Deckenstrahlplatten, deren Heizwasser mit einer geringen Temperatur auskommt. Allerdings reicht die Leistung bei Spitzenlasten nicht immer aus, sodass eine Kombination mit anderen Heizsystemen eine sinnvolle Lösung sein kann.

Besonders nahhaltig ist der Betrieb einer Wärmepumpe übrigens, wenn Sie den Strom für deren Betrieb mit einer PV-Anlage erzeugen.

Welche Wärmepumpe ist für mein Industriegebäude die beste Wahl?

Kriterium

Wärmepumpe

Niedrige Investitionskosten

Luft-Wasser-Wärmepumpe

Hohe Energieeffizienz & langfristige Ersparnis

Sole-Wasser-Wärmepumpe

Industrieprozesse mit hohem Wärmebedarf

Hochtemperatur-Wärmepumpe

Nutzung von Grundwasser oder Flüssen

Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Beheizung großer Flächen oder Fernwärme-Anbindung

Großwärmepumpe

Gasheizung / Infrarotheizung für die Industrie

Aufgrund ihrer Effizienz gelte für Dunkelstrahler im neuen GEG weiterhin Ausnahmen für den Einbau. Dezentrale Strahlungsheizungen haben in Industriegebäuden zahlreiche Vorteile: Sie überzeugen durch ihren geringen Energiebedarf, gelten als wartungsarm und haben nahezu keine Vorlaufzeiten. Die Wärme erzeugt ein angenehmes Raumgefühl bereits bei geringen Raumtemperaturen und die Steuerung ermöglicht das gezielte Heizen einzelner Bereiche.

Und auch in puncto Nachhaltigkeit wissen Dunkelstrahler zu überzeugen, denn viele Modelle lassen sich nicht nur mit Gas, sondern auch mit Wasserstoff betreiben. Ist dieser „grün“ erzeugt, punkten Dunkelstrahler als CO₂-neutrale Heizlösungen für das Gewerbe.

Hybridheizungen: ideal für Spitzenlastabdeckungen

Wärmepumpen erzeugen Energie nicht immer zur rechten Zeit, das Speichern ist kompliziert und so fehlt es bei Spitzenlasten im Winter unter Umständen an der nötigen Energie. Um diese abzudecken, bietet sich de Kombination von nachhaltigen Heizlösungen mit konventionellen Heizungen an. So erweisen sich Infrarotheizungen in der Kombination mit Wärmepumpen oder auch Solarthermieanlagen aktuell als hilfreich, um diese Spitzenlasten zu überbrücken und auch in der kalten Jahreszeit für die richtige Raumtemperatur zu sorgen.

Die beste Heizlösung für Ihr Industriegebäude

Die optimale Heizung, die sich durch Nachhaltigkeit und Effizienz auszeichnet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entsprechend gibt es keine pauschale Antwort auf die Frage nach der besten Heizung für die Industrie, wenngleich sich Tendenzen für unterschiedliche Branchen abzeichnen.

Welche Heiztechnologie ist für welche Branche am sinnvollsten?

Branche

Empfohlene Heiztechnologie

Begründung

Produktionshallen

Hybridheizungen (Gas + Wärmepumpe)

Hohe Heizlast, schnelle Wärmeverfügbarkeit

Logistik & Lager

Infrarotheizungen & Warmluftsysteme

Zonenheizung für große Hallen, energieeffizient

Bürogebäude

Wärmepumpen mit Fußbodenheizung

Nachhaltig, geringer Verbrauch, angenehme Wärme

Werkstätten

Biomasseheizung oder Gasbrennwerttechnik

Kosteneffizient, hohe Wärmeleistung

Gewerbehallen mit hohem Energiebedarf

Blockheizkraftwerke (BHKW) mit Kraft-Wärme-Kopplung

Doppelte Nutzung von Wärme & Stromproduktion

Lebensmittelindustrie

Solarthermie & Wärmepumpe

Nachhaltig, konstante Temperaturen erforderlich

Kostenfaktoren für energieeffiziente Heizsysteme

Langfristig geht es darum, mit einer cleveren Lösung die Heizkosten in Industriegebäuden zu senken und durch moderne Heiztechnologien Einsparpotenziale zu schaffen. Wie teuer eine Industrieheizung in der Anschaffung und im laufenden Betrieb ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Diese wirken sich wiederum auf die Amortisationszeit aus. Erhalten Sie für die Modernisierung der Heizung eine Förderung, reduzieren sich die Anschaffungskosten weiter.

Förderungen & staatliche Zuschüsse für effiziente Heizsysteme

Die Förderprogramme für den Einbau und die Modernisierung nachhaltiger Heizsysteme verändern sich immer wieder. Aktuell gibt es mit dem EU Green Deal & Innovationsförderung einen Fördertopf der EU für Unternehmen, die energieeffiziente Heizungen implementieren wollen.

In Deutschland gibt es zudem vier Programme:

  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Zuschüsse und Kredite für energieeffiziente Heizungen
  • BAFA-Förderung für energieeffiziente Heizsysteme: Direkte Zuschüsse für Unternehmen, die auf Wärmepumpen, Biomasse oder Hybridheizungen umstellen.
  • KfW-Förderung: Günstige Kredite für Unternehmen, die in nachhaltige Heiztechnik investieren.
  • EEW (Energieeffizienz in der Wirtschaft): Förderprogramm für Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in industriellen und gewerblichen Gebäuden.

Welche Industriebetriebe können Förderungen erhalten?

Nicht alle Industriegebäude und Produktionshallen sind förderfähig. Es gibt jedoch Richtwerte, anhand derer Sie ermitteln können, wie gut die Chancen der finanziellen Unterstützung stehen. Förderfähig sind meist:

  • Unternehmen, die fossile Heizsysteme durch erneuerbare Energien ersetzen.
  • Betriebe mit hohem Energieverbrauch, die Effizienzsteigerungen durch einen Austausch der Heizung nachweisen können.
  • Unternehmen, die in neue Gebäude investieren und dabei auf nachhaltige Heizsysteme setzen.
  • Produktionsstätten, Lagerhallen und Bürogebäude, die ihre CO₂-Emissionen durch eine neue Heizung reduzieren.

Eine Doppelförderung ist hingegen in der Regel ausgeschlossen, sodass Unternehmen, die bereits staatlich subventioniert werden, keine zweite finanzielle Unterstützung erhalten.

Möchten Sie die Heizung lediglich austauschen, dabei jedoch keinerlei Energieeffizienzmaßnahmen umsetzen oder ineffiziente Technologien weiter nutzen, stehen die Chancen für staatliche Unterstützung ebenfalls schlecht.

Beispielrechnung – so viele Ersparnis bringt eine neue Industrieheizung

Mit einer neuen Heizung sparen Sie jährlich bares Geld. Der Austausch einer Heizung bei einer Industriehalle mit 5.000 m² Fläche und einem jährlichen Heizbedarf von ca. 500.000 kWh kann sich schon nach weniger als fünf Jahren rechnen.

Unter Berücksichtigung von Anschaffungskosten (inkl. Installation), Betriebskosten pro Jahr (Energieverbrauch, Wartung), staatlichen Förderungen (BAFA, KfW), Amortisationszeit (Wann rechnet sich die Investition?) und Einsparungen gegenüber einer alten Gasheizung sieht die Rechnung wie folgt aus.

 

Heizsystem

Anschaffungskosten

Förderung

Nettoinvestition nach Förderung

Wärmepumpe (Sole-Wasser)

250.000 €

75.000 €

175.000 €

Dunkelstrahler (Gas)

180.000 €

50.000 €

130.000 200.000 €€

Hybridlösung (Solarthermie + Deckenstrahlplatten)

300.000 €

100.000 €

 

Die genaue Höhe der Fördergelder hängt vom Standort und den Anforderungen eines Unternehmens ab und wird hier nur geschätzt. Gleiches gilt für die Höhe der Anschaffungskosten. Im Folgenden wird unabhängig von den Anschaffungskosten deutlich, dass sie eine neue Heizung in jedem Fall durch große Ersparnisse auszeichnet.

Heizsystem

Jährliche Kosten

Einsparung pro Jahr (vs. alte Gasheizung)

Amortisationszeit (Jahre)

Wärmepumpe (Sole-Wasser)

34.250 €

41.338 €

~4,2 Jahre

Dunkelstrahler (Gas)

67.158 €

8.430 €

~15,4 Jahre

Hybridlösung (Solarthermie + Deckenstrahlplatten)

28.763 €

46.825 €

~4,3 Jahre

Nachhaltige und wirtschaftliche Heizlösungen für die Industrie von Etapart

Etapart verfügt über eine jahrzehntelange Expertise im Bereich nachhaltiger Heizungsanlagen für Produktion und Gewerbe. Gerne entwickeln wir gemeinsam mit Ihnen eine maßgeschneiderte Heizung, die perfekt an Ihre Anforderungen angepasst ist und dadurch durch die maximale Effizienz punktet. Wir informieren Sie auch über mögliche Fördermöglichkeiten bei Ihrer Investition. Kontaktieren Sie unser kompetentes Team für ein unverbindliches Beratungsgespräch und überzeugen Sie sich von der Qualität unserer Produkte.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einer modernen Heizungsanlage lassen sich die Heizkosten in Industriegebäuden senken.
  • Bei der Modernisierung erhalten Sie unter Umständen Förderungen für energieeffiziente Heizungen und können die Anschaffungskosten so reduzieren.
  • Welches Heizsystem aus wirtschaftlicher Sicht am effektivsten ist, hängt von der Nutzungsart des Gebäudes, dessen Größe und der Heiztechnologie ab.

FAQ – nachhaltige Heizsysteme für die Industrie

  1. Welche Heizsysteme sind am wirtschaftlichsten für Industriegebäude?
    Wärmepumpen und Hybridlösungen sind langfristig kostensparender als klassische Gasheizungen.
     
  2. Wie hoch sind die Anschaffungskosten für eine Industrieheizung?
    Das lässt sich pauschal nicht beantworten Abhängig von der Gebäudegröße und der Technologie variieren die Kosten je nach System zwischen 20.000 und 500.000 €.
     
  3. Welche Förderungen gibt es für energieeffiziente Industrieheizungen?
    Aktuell gibt es BAFA-Förderungen, KfW-Zuschüsse und steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten.
     
  4. Lohnt sich eine Umrüstung auf eine CO₂-neutrale Heizlösung?
    Ja. Langfristig senken nachhaltige Heizsysteme die Energiekosten und erfüllen Umweltauflagen, d. h. über kurz oder lang ist eine Umstellung sowieso notwendig.
     
  5. Wie lange dauert die Amortisation einer neuen Industrieheizung?
    Je nach Technologie und Fördermitteln dauert die Amortisation im Durchschnitt 5 bis 15 Jahre.