Hybride Heizungen – Vorteil zweier Heizsysteme
Hybridheizungen kombinieren zwei oder mehr verschiedene Technologien, um Heizwärme zu erzeugen. Dadurch reduzieren Sie den Einsatz fossiler Brennstoffe, um den Wärmebedarf für Ihre Halle zu decken. Zudem haben Sie die Möglichkeit, die gesetzlichen Vorgaben des GEG 2024 zu erfüllen.
Was ist eine Hybridheizung?
„Hybrid“ bezeichnet Systeme, die mindestens zwei unterschiedliche Technologien nutzen, um Energie zu erzeugen. Je nachdem, wie viele Energieträger zum Einsatz kommen, spricht man von bivalenten (zwei Energieträger), trivalenten (drei Energieträger) oder multivalenten (mehrere Energieträger) Hybridheizungen.
Bekannt ist der Begriff vor allem aus der Automobilindustrie, wo Hybridfahrzeuge mit Verbrennungsmotor und Elektroantrieb zum Einsatz kommen. Aber auch im Heizungsbau ist diese Kombination verschiedener Energiequellen möglich. Immer häufiger finden sich Gasheizungen in Verbindung mit regenerativen Energiequellen und auch Heizungsanlagen, die zwei unterschiedliche erneuerbare Energieträger nutzen. Vor allem Wärmepumpen setzen sich hier auf dem Markt verstärkt durch.
Vorrang der erneuerbaren Energien
Vorrang bei der Bereitstellung der Energie hat in der Regel die erneuerbare Energie. So gewinnen beispielsweise Wärmepumpen eines hybriden Heizsystems Wärme aus dem Erdreich oder der Luft und speist diese in einen Speicher, von dem aus die benötigte Heizenergie weiter verteilt wird. Reicht die erzeugte Energie nicht aus, kommt zusätzlich ein fossiler Brennstoff zum Einsatz, um die Lasten abzudecken. Hier spricht man von einem bivalent-parallelen Betrieb. Prinzipiell sind allerdings auch andere Betriebsweisen möglich:
- Beim bivalent-alternativen Betrieb erzeugt jeweils nur einer der Energieträger Wärme, d. h. die Rahmenbedingungen lassen sich klar voneinander abgrenzen.
- Beim bivalent-teilparallelen Betrieb wird der Wärmeerzeuger abhängig von der geforderten Heizlast gemeinsam betrieben.
Bestandteile einer Hybridheizung
Eine Hybridheizung besteht zunächst aus einem oder mehreren regenerativen Wärmeerzeuger(n), der die Energie an einen Speicher abgibt. Von hier aus erfolgt der Transport zu den Endgeräten. Zusätzlich an den Speicher angeschlossen ist ein konventioneller Wärmeerzeuger, der einspringt, wenn die regenerative Energie nicht ausreicht, um den Energiebedarf zu decken.
Alternativ ist der Betrieb einer Hybridheizung auch ohne Zwischenspeicher möglich. Diese Anlagen zeichnen sich durch ihre höhere Effizienz aus und sind zudem platzsparender bei der Montage.
Arten hybrider Heizsysteme
Es gibt keine konkrete Einschränkung, welche Heizsysteme sich miteinander kombinieren lassen. Dank des zwischengeschalteten Speichers arbeiten die einzelnen Heizsysteme unabhängig voneinander, sodass Sie nahezu alle Systeme verbinden können. Weit verbreitet sind vor allem
- Gas- oder Öl-Hybridheizungen
- Wärmepumpen als hybride Heizsysteme mit Brennwertgerät
- Gasheizung und Photovoltaik
- Gasheizung und Solarthermie
- EE-Hybridheizung
Gas-Hybridheizungen
Bei einer Gas-Hybridheizung deckt die erneuerbare Energiequelle den Grundbedarf, die Gasheizung schaltet sich immer dann zu, wenn die Leistung der (Luft-Wasser-)Wärmepumpe oder Solarthermie-Anlage nicht ausreicht. In der Regel ist das im Winter der Fall – vor allem dann, wenn die Gebäudehülle unzureichend gedämmt ist.
Während in Wohngebäuden oft Gas-Brennwertkessel für die zentrale Heizungsanlage zum Einsatz kommen, bieten sich für Hallen auch Strahlungsheizungen an. Für die Nutzung von Solarthermie eignen sich insbesondere Deckenstrahlplatten, die mit einer geringen Betriebstemperatur laufen und im Sommer zudem für die Kühlung des Raums genutzt werden können. Reicht die Kraft der Sonne in Spitzenlastzeiten nicht aus, sorgt ein Gasbrenner für die nötige Power.
Wärmepumpen als Hybridheizung
Weit verbreitet ist diese Kombination vor allem bei der Modernisierung bestehender Heizungsanlagen. Die Wärmepumpe sorgt hier für die Grundversorgung, bei Spitzenlasten springt die konventionelle Heizungsanlage ein, um den Bedarf zu decken. Ideal ist bei einer Wärmepumpe auch die Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Diese liefert den benötigten Strom für den Betrieb der Wärmepumpe besonders umweltfreundlich.
EE-Hybridheizung
Das EE steht hier für „erneuerbare Energien“. Diese Form der Hybridheizungen hat die Besonderheit, dass ausschließlich regenerative Energiequellen zum Einsatz kommen. Weit verbreitet ist beispielsweise die Kombination einer Solarthermie-Anlage mit einer Wärmepumpe. Aufgrund der besonders hohen Nachhaltigkeit dieser Heizungsanlage erhalten Sie höhere staatliche Fördergelder beim Einbau einer EE-Hybridheizung.
Fördermittel für Hybridheizungen
Das GEG 2024 schreibt beim Einbau neuer Heizungsanlagen einen Anteil von 65 % erneuerbarer Energien vor. Für die Modernisierung bestehender Heizungsanlagen gelten hingegen Übergangsfristen, bis im Jahr 2045 jedes Gebäude klimaneutral beheizt werden muss. Eine Ausnahme hingegen stellen Nicht-Wohngebäude mit einer Deckenhöhe von mehr als 4 m dar. Hier ist aufgrund der hohen Effizienz weiterhin der Einbau von gasbetriebenen Dunkelstrahlern möglich.
Der Staat unterstützt die Nutzung regenerativer Energien als Beitrag zum Klimaschutz durch finanzielle Fördermittel. Entscheiden Sie sich für eine Hybridheizung, profitieren Sie von der finanziellen Unterstützung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Wichtig zu wissen ist dabei allerdings, dass Sie lediglich für das Heizsystem Fördergelder erhalten, das mit regenerativen Energien betrieben wird, nicht jedoch für das Gesamtsystem. Auch ist zu beachten, dass eine Solarthermie-Anlage für gewöhnlich nicht ausreicht, um die Anforderungen des GEG hinsichtlich der 65 %-Marke zu erfüllen.
Vor- und Nachteile von Hybridheizungen
Vorteile | Nachteile |
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